Kondome

Jeder kennt sie, als junger Mensch spielt man mit ihnen rum, wenn man sie in die Finger bekommt und auch Erwachsene spielen gerne mit ihnen, es sind ja auch einfach super Luftballons.

Nun aber zum eigentlichen Inhalt, Kondome als Verhütungsmittel.

Material:

Hergestellt werden sie klassischer Weise aus Naturkautschuklatex, aber inzwischen reagieren viele Menschen allergisch auf Latex und Alternativen werden entwickelt, bzw. auf altbewährtes zurückgegriffen. Neuere Materialien sind beispielsweise Polyisopren (künstliches Latex, eiweißfrei) und Polyurethane (PUR). Diese Kunststoffe lösen äußerst selten allergische Reaktionen aus, zudem sind PUR extrem elastisch und somit besonders gefühlsecht, da sich aus ihnen ultradünne Kondome herstellen lassen.

Ein kleiner Scherz am Rande: Altbewährt ist der Schafs-Naturdarm, der vorher besonders behandelt werden muss und nur im nassen Zustand verwendet werden kann, hier ist aber die Veränderung des PI zu beachten!

Verwendung:

Unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr wird das Kondom über das erigierte Glied des Mannes abgerollt.
Auch kann es aufgeschnitten werden und als Schutz bei Oralverkehr bei Frauen verwendet werden.

Anwendung:

Schritt 1

Kondomanwendung Schritt 1 © BZgA

Mach die Kondomverpackung vorsichtig auf. Vorsicht mit Fingernägeln, Scheren oder anderen scharfkantigen oder spitzen Gegenständen, denn sie können das Kondom beim Öffnen der Verpackung beschädigen. Ein beschädigtes Kondom schützt weder vor sexuell übertragbaren Krankheiten, noch vor ungewollter Schwangerschaft. Ist man sich unsicher, ob das Kondom unbeschädigt ist, sollte man ein neues verwenden.

Schritt 2

Kondomanwendung Schritt 2 © BZgA

Benutzen Sie das Kondom erst dann, wenn der Penis steif (erigiert) ist.

Schritt 3

Kondomanwendung Schritt 3 © BZgA

Ist der Penis nicht beschnitten, zieh zuerst die Vorhaut zurück. Dann drück mit zwei Fingern oben die Luft aus dem Zipfel des Kondoms heraus, dem sogenannten Reservoir. Setzen das Kondom so auf den steifen Penis.

Das Röllchen am Rand des Kondoms muss dabei außen sein. Wenn ihr das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt habt (Röllchen innen), lässt es sich nicht abrollen. Werft das Kondom dann weg und benutzt ein neues, denn es könnten sich bereits Spermien und Krankheitserreger auf seiner Oberfläche befinden.

Schritt 4 und 5

Kondomanwendung Schritt 4 und 5 © BZgA
Kondomanwendung Schritt 4 und 5 © BZgA

Roll das Kondom vollständig über den Penis ab. Halte es dabei oben fest.

Das Kondom sollte sich leicht abrollen lassen. Ist das nicht der Fall, verwendet ihr möglicherweise nicht die passende Größe oder Form. Zerr oder zieh nicht am Kondom. Gibt es Probleme beim Abrollen, versuche es mit einem neuen Kondom.

Sitzt das Kondom sicher, könnt ihr bei Bedarf Gleitmittel auftragen. So kann der Penis leichter in die Scheide gleiten. Ist die Scheide trocken, kann die Reibung mit dem Kondom zu Schmerzen führen. Außerdem können Krankheitserreger leichter übertragen werden. Das Gleitmittel darf kein Fett oder Öl enthalten, da das Kondom davon beschädigt werden kann. Bei Analverkehr sollte zur Vermeidung von Verletzungen immer ein Gleitmittel verwendet werden.

Intimpiercings können unter Umständen dazu führen, dass das Material des Kondoms reißt.

Schritt 6

Kondomanwendung Schritt 6 © BZgA

Warte nach dem Samenerguss nicht, bis der Penis weich geworden ist. Halte das Kondom am Penisschaft fest, damit es nicht abrutscht. Zieh dann den noch steifen Penis heraus.

Werf das Kondom nicht in die Toilette, sondern in den Müll.

Wirkung:

Das Reservoire (Zipfel des Kondoms) fängt den Samenerguss des Mannes auf und verhindert so das Eindringen des Samens in den weiblichen Körper.

Weiterhin verhindert das Kondom den Kontakt der Schleimhäute und schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten (ausgenommen das Schafsdarm-Kondom). Viren, Bakterien und Pilze haben keine Chance durch das Kondom hindurch zu kommen, drumherum, durch Unachtsamkeit oder andere Wege, ist eine Ansteckung zwar noch möglich, aber eher unwahrscheinlich.

Kondome sollten bei neuen, unbekannten oder wechselnden Sexualpartnern auf jeden Fall verwendet werden, man schützt sich und andere. Auch bei gleichgeschlechtlichem Verkehr.

Verhütungssicherheit:

Die Sicherheit hängt natürlich auch vom Verwender ab. Die richtige Handhabung ist bereits oben erklärt. Vor dem ersten Verwenden sollte man es üben, Penis, Banane, Gurke, Dildo, was man eben zur Hand hat oder organisieren kann.

Pearl Index: 2-12

Schutz:

Kondome schützen vor ungewollter Schwangerschaft und vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Vorteile:

Die Anwendung greift nicht in den Körper ein und hat keine schädlichen Neben- und Nachwirkungen. Falls eine Allergie gegen Latex-Kondome besteht, sind in Apotheken spezielle Kondome aus Polyurethan erhältlich, bei denen nach heutiger Kenntnis keine Allergiegefahr besteht.

Kondome müssen nur angewendet werden, wenn es wirklich zum Geschlechtsverkehr kommt. Zudem sind sie – neben der Sterilisation – das bislang einzige Verhütungsmittel für den Mann. Es bietet damit auch Männern die Möglichkeit, sich aktiv vor einer ungewollten Vaterschaft zu schützen.

Für Frauen und Männer, die wechselnde Partner haben, ist das Kondom zudem ein wichtiger Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI).

Die Anwendung von Kondomen ist leicht, weiterhin sind Kondome frei verkäuflich und somit für jeden zugänglich. Die gängigen Größen sind in jeder Drogerie, Apotheke und jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich.

Nachteile:

Nicht wenige Männer und Frauen finden die Verhütung mit Kondomen aus unterschiedlichen Gründen eher unangenehm. Stören kann etwa der Latexgeruch oder dass bei der Anwendung der sexuelle Akt für einen Moment unterbrochen werden muss. Auch kann die Reibung zu schnellerem Austrocknen (einem trockenen Gefühl) führen, was das verwenden kondomgeeigneter Gleitgele und/oder Speichel erzwingt.

Manche Männer und Frauen berichten, dass ihre Empfindungsfähigkeit durch ein Kondom vermindert wird. Dies kann jedoch auch ein Vorteil sein, wenn ein Mann den eigenen Orgasmus länger herauszögern möchte. Oftmals ist der Grund aber auch die Verwendung eines zu großen oder zu kleinen Kondoms.

Neue/r Partner/in? One night stand? Es ist kein Beweis von Liebe oder besonderer Leidenschaft, auf einen Infektionsschutz zu verzichten. Besteh auf ein Kondom/Femidom, wird dem nicht nachgegeben, solltest du stark sein und auf Geschlechtsverkehr verzichten!

Weitere Information:

  • Nur geprüfte Markenfabrikate mit Qualitätssiegel (zum Beispiel die CE-Kennzeichnung mit einer Nummer der nach EG-Recht zugelassenen Prüfstelle) garantieren eine hohe Sicherheit. Die Packung sollte mit Haltbarkeitsdatum und Herstellernamen gekennzeichnet sein.
  • Kondome sind maximal vier bis fünf Jahre haltbar, ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, sollten sie nicht mehr benutzt werden.
  • Im Urlaub ist es gut, genügend Markenkondome im Reisegepäck zu haben, da sie nicht in jedem Land erhältlich sind.
  • Kondome vertragen keine große Wärme, deshalb sollten sie zum Beispiel nicht in der Sonne oder an anderen warmen Orten liegen.
  • In Hosentaschen, Geldbeuteln oder Kosmetiktaschen können Kondome leicht beschädigt werden, man kann sie zum Beispiel in einer Minifleecetasche sicher verstauen oder in der Originalverpackung lassen.
  • Kondome dürfen nur einmal benutzt werden, gebrauchte Kondome gehören in den Abfalleimer, nicht in die Toilette.
  • Die Formenvielfalt bei Kondomen ist sehr groß. Daher gibt es für fast jede Penisform auch ein passendes Kondom. Testet, was am besten passt.

Die Ausrede: „Für meinen Penis gibt es kein passendes Kondom!“ ist schlichtweg falsch, für jeden Penis gibt es ein Kondom, Kondome sind zudem sehr dehnbar, wie so manche Wasserbombentests bewiesen haben.

Was ist, wenn…

…Reizungen der Haut und/oder der Schleimhäute während oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten?

Ist die Reizung nur von kurzer Dauer (beim Geschlechtsverkehr und wenige Stunden danach), probiert eine andere Marke aus. Besteht die Reizung länger, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

…das Kondom reißt?

Reißt das Kondom, solltet ihr einen Arzt aufsuchen, um die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheiten auszuschließen. Auch um eine eventuelle ungewollte Schwangerschaft auszuschließen, solltest du deine/n Gynäkologen/in aufsuchen. Mit wenigen Fragen wird geklärt, ob die Einnahme der „Pille danach“ nötig ist um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Schnelle Hilfe bei HIV-Gefahr

Besteht nach einer Kondom-Panne die Möglichkeit, dass man sich selbst, die Partnerin oder den Partner mit HIV infiziert hat, lässt sich das Ansteckungsrisiko durch einige Sofortmaßnahmen senken:

  • Äußeres Abduschen des Penis bei zurückgezogener Vorhaut.
  • Urinieren.
  • Bei Aufnahme von Sperma in den Mund Sperma sofort ausspucken, und wenn möglich den Mund ausspülen. Nicht die Zähne putzen, denn das könnte eventuell vorhandene Viren ins Zahnfleisch reiben.
  • Bei Aufnahme von Sperma in die Scheide oder in den Darm kann äußerliches Abbrausen zur Risikominderung beitragen. Durch Pressen bzw. Stuhlgang können Sie versuchen, aufgenommenes Sperma teilweise aus der Scheide bzw. dem Darm zu entfernen.
  • Vaginale oder anale Spülungen sollten nicht vorgenommen werden, da sie die Infektionsgefahr durch mögliche Verletzungen eher erhöhen als verringern.
  • Wenn du befürchtest, dich mit HIV oder einer anderen sexuell übertragbaren Infektion (STI) angesteckt zu haben, solltest du möglichst bald zum Arzt oder einer Beratungsstelle (z.B. der Aidshilfe) gehen. Hier erfährst du, welche Risiken tatsächlich bestanden haben und welche Untersuchungen oder Behandlungen eventuell nötig sind.

Kosten und Beschaffung:

Der Stückpreis eines Latex-Kondoms liegt je nach Packungsgröße zwischen 20 Cent und 1,20 Euro. Latexfreie Kondome aus Polyurethan kosten pro Stück ab ein Euro.

Kondome werden in allen Apotheken, Drogerien und gut sortierten Supermärkten verkauft, auch im Onlineversand und Erotikgeschäften sind Kondome erhältlich. Achtet auf das Gütesiegel!

Gut zu wissen:

Kondome (Latexkondome) in Kombination mit Massageöl sind eine schlecht Idee, durch das Öl kann das Kondom reißen, wollt ihr Gleitmittel mit einbringen, nehmt Gleitmittel auf Wasserbasis, es gibt diese meist direkt neben den Kondomen. Bei Kondomen aus Polyurethane (PUR) können Gleitgele aus allen Basen benutz werden (Wasser, Silikon, Öl).

Eine Liste aller Verhütungsmethoden findest du hier.

Quellen:

http://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/kondom-fuer-ihn-sie/kondom/#c62967

http://www.fem.com/liebe-lust/news/kondome-materialien-welche-gibt-es

Bildquelle: http://www.fem.com/var/fem/storage/images/liebe-lust/kondome-materialien-welche-gibt-es/383958-1-ger-DE/kondome-materialien-welche-gibt-es_ng_image_full.jpg

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