Pille, Kupferball und Kupferspirale, ein EB von Valentina

Dies ist der persönliche Erfahrungsbericht von Valentina mit den Verhütungsmitteln Pille, Kupferball und Kupferspirale Flexi T-300, viel Spaß beim Lesen!

Als ich 16 war hatte ich meinen ersten Freund, mit dem es etwas ernster wurde und vereinbarte mir somit einen Termin bei einer Frauenärztin. Mir war von vornherein klar, dass es anfangs erst mal die Pille werden sollte, da sie am einfachsten anzuwenden und sehr sicher ist.

Von meiner Frauenärztin wurde ich semi-gut beraten, als Sie erst mal wusste, dass ich die Pille nehmen möchte. Sie verschrieb mir schnell eine niedrig dosierte (ich denke es war die „Selina“). Meine Frauenärztin ordnete keinen „Kontrolltermin“, ob mit der Pille alles klappt, nach 1-2 Monaten an, ganz im Gegensatz zu den FrauenärztInnen meiner Freundinnen.

Nach einiger Zeit bemerkte ich selber Nebenwirkungen, wie fleckige, weiße, raue Punkte auf meiner Haut auf den Oberarmen, Stimmungsschwankungen, Sehstörungen und vereinzelt Probleme mit der Haut (kleine Pickelchen), sowie Schmierblutungen. Meine Frauenärztin stellte mir ein Rezept für eine andere Pille („Larissa“) aus, erwähnte beiläufig die Hormonspirale, da diese „nur lokal wirken würde“ (der beste Witz aller Zeiten), und das Hormonstäbchen. Ich dachte zu dem Zeitpunkt nicht weiter darüber nach und nahm die andere Pille, weil sie einfach unkompliziert, billig (aber teurer als die vorherige) und sicher war.

Die Nebenwirkungen verstärkten sich: Meine Stimmungsschwankungen wurden schlimmer, bei lustig-sarkastisch gemeinten Witzen von Freunde über mich kamen mir fast jedes mal die Tränen, ich war knapp dran an einer Depression, wenn nicht sogar schon mittendrin, denke ich. Einzig die Schmierblutungen verbesserten sich, der Ausschlag an den Armen wurde schlimmer.

Nach ca. einem Jahr hörte ich von der Kupferkette, war begeistert und suchte nach Ärzten, die sie legen.Ich hatte die Nase gestrichen voll von der Pille und wollte unbedingt von Hormonen weg! Ich fand eine in meiner Nähe, vereinbarte einen Termin und ließ mich beraten. Sie erklärte mir ausführlich alle Varianten der Verhütung mit Kupfer und Gold, maß meine Gebärmutter aus und erklärte mir die Risiken und Nebenwirkungen. Meine Gebärmutterwand war mit 0,7cm leider zu dünn zum verankern der Kette (soll ca. 1cm sein), deshalb entschied ich mich für den Ball, der wohl sehr gut für junge Frauen sein soll, die noch nicht entbunden haben.

Dieser wurde mir nach ausreichender Beratung und Bedenkzeit gelegt (mit Cytotectablette).Kostenpunkt in Oberösterreich 500€, mit Kontrollultraschall, inkl. Kupferball. Aufgerechnet mit meiner vorherigen Pille auf 5 Jahren, kam mir die Spirale so insgesamt ca. 100€ teurer, wobei mein Freund die Hälfte der Kosten (also 250€) übernahm. Das Legen war sehr schmerzhaft, ich hatte große Probleme mit meinem Kreislauf und musste nach der Einlage ca. eine Stunde in der Praxis auf der Liege verbringen. Nach der Einlage hatte ich 4-5 Tage große Schmerzen, der Körper musste sich an das fremde Ding in meiner Gebärmutter gewöhnen. Die Schmerzen und leichten Blutungen waren nach ca. 2 Wochen verflogen.

8 Monate war ich sehr glücklich mit dem Ball, in meiner Maturaballnacht ist er leider unter wahnsinnigen Schmerzen verrutscht. Er musste gezogen werden und ich stand wieder vor der Qual der Wahl. Hormone kamen für mich nicht mehr in Frage, wegen der schlimmen Nebenwirkungen, die ich hatte. Ich entschied mich nach 2-3 Gesprächen mit meiner Frauenärztin für eine Kupferspirale (Flexi T-300), die mir meine Frauenärztin kostenlos gab und legte.
Das Legen der Spirale war weitaus entspannter, als das des Balls. Ich hatte kaum Schmerzen (auch die Tage/Wochen nach der Einlage nicht, wenn dann nur ein leichtes Ziehen), verspürte nur ein leichtes Ziehen, dem Kreislauf ging es auch super. Seit knapp 10 Monaten habe ich nun die Spirale, mit anfangs sehr starken Blutungen, die sich aber einpendelten. Ich habe nur leichte unveränderte Menstruationsbeschwerden und ich würde sogar sagen weniger PMS als mit der Pille. Derzeit habe ich einen ziemlich langen Zyklus (ca. 40-48 Tage), weiß aber nicht ob ich das der Spirale zuschreiben kann, stört aber nicht weiter.

Ich bin wahnsinnig zufrieden, vertraue der Spirale voll und ganz und ich werde mir nach den 5 Jahren sicher wieder eine legen lassen. Es ist ein tolles, unbeschwertes Gefühl sich nicht jeden Tag Hormonbomben einzuwerfen und an die Einnahme denken zu müssen!

Notiz: Nachdem ich die Spirale gelegt bekam, las in der Facebook-Gruppe „Kupferspirale…“ sehr oft davon, dass der Ball wohl öfter verrutschen würde und durch seine dreidimensionale Form gar nicht zur eher flachen Gebärmutter passt. Weiterhin ist inzwischen bekannt, dass die Kupferperlen Druckstellen verursachen, deren Auswirkungen man noch nicht kennt und generell keine Langzeiterfahrungen zum Ball vorhanden seien.

Habt ihr noch Fragen, oder wollt ihr euch mit Sophie austauschen, könnt ihr mir schreiben, ich leite die E-Mail gerne an Valentina weiter.

Liebe Valentina,

danke, dass du deine Erfahrungen mit zwei verschiedenen Pillen, dem Kupferball und der Kupferspirale so erinnerungsreich und offen aufgeschrieben hast!
Danke auch dir, dass du meinem Aufruf nach Erfahrungsberichten nachgekommen bist und mir dein Vertrauen geschenkt hast.
Ich wünsche dir, dass du weiterhin ein nun nebenwirkungsfreies Leben mit viel Spaß und Freude führen darfst!

Deine Julia

Es werden weitere Gastbeiträge zu diesem Thema (aber nicht nur) folgen, ich freue mich riesig über weitere Erfahrungsberichte, meldet euch gerne bei mir per E-Mail, in den Kommentaren oder bei Facebook, alle Informationen zum schreiben eines Erfahrungsberichtes erhälst du hier.

Liebe Grüße
eure Julia

Eine Liste der Verhütungsmittel findet ihr hier.

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