Dies ist der persönliche Erfahrungsbericht von Elena mit den Verhütungsmitteln Gynefix und Pille:
Hallo! Mein Name ist Elena, ich bin 23 Jahre alt und werde euch heute von meinen Erfahrungen mit der IUP Gynefix berichten. Viel Spaß beim lesen.
Mit nur 14 Jahren habe ich bereits begonnen die Pille zu nehmen. Damals ging es meinen Eltern vor allem darum sicher zu stellen, dass „nichts passieren kann“, denn in diesem Alter hatte ich meinen ersten festen Freund. Ich nahm die Pille bis ich 19 Jahre alt war völlig bedenkenlos regelmäßig ein. Ich mochte die Pille nie besonders da ich ein recht quirliger Mensch bin und dazu neige, Dinge schnell zu vergessen. Daher gab es in den Jahren in denen ich die Pille nahm immer wieder Situationen in denen ich nicht wusste ob und wann ich sie überhaupt genommen hatte, was wiederum zu ziemlich viel Panik führte. Irgendwann hatte ich einfach die Nase voll von diesem nervigen Unterfangen. Außerdem hatte ich, unbemerkt mit den Jahren in denen ich die Pille nahm, immer stärkere Stimmungsschwankungen bekommen und eigentlich meinen kompletten Sexualtrieb verloren. Darunter litt ich tatsächlich sehr.
Also sprach ich meine Frauenärztin an, ob es nicht auch noch ein anderes Verhütungs-mittel gab, was sie mir empfehlen könnte. Sie riet mir den Nuva Ring auszuprobieren und ca. 1 Jahr lang konnte ich damit recht gut leben, aber am Ende des Jahres bekam ich fast alle paar Wochen eine Blasenentzündung und auch wenn es von meiner Frauenärztin aus da kein Zusammenhang geben sollte, hatte ich das Gefühl es käme durch den Nuva Ring. Also stand ich nun erneut vor der Frage, welches Verhütungsmittel für mich am besten geeignet wäre. Ich sagte meiner Ärztin ich würde am liebsten etwas ohne Hormone nehmen und etwas, woran ich nicht jeden Tag denken müsste. Daraufhin schlug sie vor, mir eine Gynefix einsetzten zu lassen. Sie stellte sie mir als „Kupferkette“ vor, die während meiner Menstruation an der Gebärmutter-Decke verankert werden würde. Das ganze sei komplett ohne Hormone, würde dadurch also auch nicht in meinen natürlichen Zyklus eingreifen und sie könnte bis zu 5 Jahre lang „drin bleiben“. Also 5 Jahre lang keine Gedanken mehr übers schwanger werden machen müssen! (Das ich bei Sexualpartnern bei denen ich kein aktuelles und negatives HIV-Ergebnis vorliegen haben IMMER auch mit Kondomen verhüte will ich hier nochmal erwähnen!)
Das klang für mich einfach perfekt also sagte ich ihn nach ein paar Tagen Bedenkzeit und einem Gespräch mit meiner Mutter bescheid, dass ich mich für das Einsetzen der Gynefix entschieden hatte. Daraufhin bekam ich einen Termin in der Zeit meiner nächsten Regelblutung und ein paar Tabletten die ich 2 Stunden vor dem Eingriff nehmen musste, die auch dafür sorgen sollten das die Muskulatur meines Muttermunds schön weich und entspannt sein würde, damit es für mich weniger unangenehm und für den Arzt weniger schwierig werden würde.
Am Tag des Eingriffs war ich fürchterlich aufgeregt, aber freute mich auch, dass ich dieses Thema nun erstmal für die nächsten 5 Jahre hiermit abschließen konnte. Nachdem ich in der Praxis angekommen und ins Behandlungszimmer gerufen worden war, durfte ich mich „unten ohne“ auf den normalen Gynäkologenstuhl setzen. Ich bekam noch eine örtliche Betäubung auf den Muttermund gesprüht (brr! kalt!) und nach kurzer Einwirkzeit ging es dann auch los.
Ich will hier niemandem Angst machen aber das eindringen von den Instrumenten in meine Gebärmutter durch den Muttermund war schon sehr schmerzhaft. Bereits in diesem Moment musste ich mich heftig zusammenreißen nicht einfach mit dem Po weg zu rutschen um diesem unangenehm Gefühl zu entgehen. Daraufhin nahm die Arzthelferin meine Hand und sagte ich dürfte ruhig fest zudrücken und solle möglichst ruhig atmen. Das fiel mir extrem schwer, denn am liebsten hätte ich vor Schmerzen einfach die Luft angehalten. Die Arzt sprach beruhigend auf mich ein und sagte, das gleich schon alles vorbei sein würde. Daraufhin gab es einen extrem fiesen aber kurzen Stech-Schmerz, der mich fast dazu gebracht hätte aus Reflex meinen Arzt zu treten. Aber dann zog er endlich die Instrumente aus mir heraus und konnte mich etwas entspannen.
Danach bekam ich erstmal ein Glas Wasser gereicht, da ich wohl sehr blass geworden war.
Nach ein paar Minuten konnte ich mich dann anziehen, bekam noch ein paar Unterlagen von der Arzthelferin mit und durfte dann endlich auf zitternden Beinen die Praxis verlassen. Zum Glück hatte mich meine Mutter zu diesem Termin begleitet und konnte mich jetzt nach Hause bringen, denn ich wäre nicht in der Lage gewesen Auto zu fahren. Bereits auf dem Nachhauseweg fingen bei mir unfassbar starke Unterleibskrämpfe an. Das sei auch ganz normal, hatte man mir erklärt, also war ich nicht weiter beunruhigt. Was mich aber nicht davon abhielt meiner Mutter ordentlich die Ohren voll zu jammern. Als wir endlich Zuhause ankamen, legte ich mich gleich mit einer Tasse Tee ins Bett und ruhte mich erstmal ein paar Stunden aus.
3 – 4 Stunden später hatte sich mein Unterleib wieder einigermaßen beruhig. Er war noch druckempfindlich, aber ich konnte mich wenigsten wieder ohne Schmerzen bewegen.
Die Tage darauf waren schon völlig schmerzfrei und ich merkte rein gar nichts mehr von meiner Gynefix, außer einer leichten Schmierblutung, meiner „richtige Blutung“ hatte wohl vor Schreck prompt aufgehört. 2 Wochen nach dem Einsetzen sollte ich zur Kontrolle zum Frauenarzt kommen. Dort wurde mir nur nochmal den Faden, der unten an der Kupferkette hängt und zum entfernen gebraucht wird, etwas gekürzt und dann war ich entlassen.
Es dauerte einige Wochen bis mein Körper sich komplett der Hormone des Nuva Rings entledigt hatte aber schließlich merkte ich mit großer Begeisterung wie meine Stimmungsschwankungen verschwanden und mein Sexualtrieb vollkommen zurückkehrte. Ich fühlte mich rund um viel wohler in meinem Körper und hatte plötzlich deutlich mehr Energie.
Das einzig „negative“ was sich verändert hatte war, dass ich von nun an immer relativ starke Regelblutungen bekam. Auch die Krämpfe während der Regel waren stärker geworden und ich bekam zum erstmal überhaupt PMS.
Aber das alles war für mich unwichtig, da sich im Rest den Monats mein ganzes Körpergefühl so sehr ins positive verändert hatte.
Nun trage ich die Gynifix bald schon ganze 4 Jahre und habe es nie bereut mich für sie entschieden zu haben. In einem Jahr werde ich entscheiden müssen, wie es nun weitergeht mit meiner Verhütung. Da mein Freund und ich noch nicht so ganz sicher sind ob wir dann schon Kinder möchten, werde ich mir eventuell direkt wieder eine Gynefix legen lassen, auch wenn es mir vor dem Wechsel jetzt schon graust. Dennoch machen all die positiven Effekte der Gynefix, in meinen Augen, diesen sehr unangenehmen Moment durchaus wieder wett.
Ich hoffe, ihr konntet etwas aus meinem Bericht für euch mitnehmen. Lasst euch bitte nicht von dem Teil über das Einsetzen verschrecken. Ich habe schon von vielen Frauen gehört, dass es bei ihnen viel weniger bis gar nicht weh getan hat. Daher ist meine Erzählung hier wirklich nur auf meine eigene Erfahrung bezogen und entspricht auf gar keinen Fall der absoluten Regel beim Einsetzen einer Gynefix.
Habt ihr noch Fragen, oder wollt ihr euch mit Elena austauschen, könnt ihr mir schreiben, ich leite die E-Mail gerne an Elena weiter.
Liebe Elena,
danke, dass du deine Erfahrungen mit dem Implanon und auch der Pille so detailliert und offen aufgeschrieben hast.
Danke auch dir, dass du meinem Aufruf nach Erfahrungsberichten so schnell nachgekommen bist und so fix fertig geworden bist mit dem schreiben!
Ich wünsche dir, dass du ein beschwerdefreies hormonfreies Leben führen darfst und würde mich sehr freuen, wenn du berichtest, wie das Entfernen der Gynefix lief!
Deine Julia
Es werden weitere Gastbeiträge zu diesem Thema (aber nicht nur) folgen, ich freue mich riesig über weitere Erfahrungsberichte, meldet euch gerne bei mir per E-Mail oder
in den Kommentaren, bei Facebook bin ich auch vertreten.
Liebe Grüße
eure Julia
Eine Liste der Verhütungsmittel findet ihr hier.