Dies ist der persönliche Erfahrungsbericht von Silja mit den Verhütungsmitteln Pille und Kondom, viel Spaß beim Lesen!
Verhütung wurde für mich zum Thema, als ich meinen ersten richtigen Freund hatte.
Er war ein Jahr älter als ich, hatte schon Erfahrung mit Sex und richtete sich vollkommen danach, wann ich bereit war, mit ihm zu schlafen – gute Voraussetzungen also.
Da meine Eltern meiner großen Schwester und mir eingebläut hatten, immer mit Kondom UND Pille zu verhüten, ließ ich mir mit 16 Jahren die Pille verschreiben. Praktisch, dieses Ding; weniger PMS, kaum Beschwerden während der Menstruation, alles gut planbar. Noch dazu eine zusätzliche Sicherheit, wenn das Kondom doch mal versagen sollte; ich verstehe, was meine Eltern bei ihrer Aufforderung dachten.
Meine erste Pille war die Belara. Ich vertrug sie von Anfang an gut und nahm sie ab und zu auch drei Monate durch; der Gynäkologe hatte gesagt, das sei in Ordnung. Stand also eine Reise an, verschob ich meine Menstruation durch gezieltes Durchnehmen der Pille so, dass ich im Urlaub blutungsfrei war.
Bis auf ein Mal ging dieser Plan ganz wunderbar auf; das eine Mal hatte ich dafür jedoch wirklich Sorge, was denn nun los sei.
Ich war mit meinem Freund im Urlaub; plötzlich bekam ich meine Tage. Eine Woche zu früh und stärker als sonst; im Anschluss blutete ich zudem weiter, als sei nichts gewesen.
Nach dem Urlaub ging ich also zum Arzt und lernte, dass durch die Pille verhindert wird, dass die gesamte Schleimhaut abgestoßen wird; die Überbleibsel reichern sich mit der Zeit an und lösen sich irgendwann – es kommt zu Zwischenblutungen. Kein Grund zur Panik also, dennoch unschön.
Nichtsdestotrotz nahm ich die Pille weiter; da ich zwanzig wurde, musste ich sie nun selbst zahlen und wechselte das Präparat – ich bekam die Pink Luna, die den gleichen Wirkstoff hat wie die Belara, aber deutlich günstiger ist.
Jahrelang nahm ich die Pille ganz unbedarft; sie gab mir große Sicherheit bei lockeren Liaisons und ermöglichte mir, in festen Partnerschaften auch mal ohne Kondom Sex zu haben.
Letztes Jahr dann, ich war 29, setzte ich sie ab. Nicht etwa, weil ich mich mit Familienplanung beschäftigte; nein, ich hatte zunehmend Migräne. Sie wurde immer schlimmer und häufiger. Auffallend oft trat sie genau in meiner Pillenpause auf.
Nachdem ich bereits erfolglos versucht hatte, Lebensmittel, Düfte oder Geräusche als Migräneauslöser auszumachen, beschäftigte ich mich eingehender damit, dass die Migräne so häufig in meiner Pillenpause auftrat und immer dann besonders schlimm war. Nach einigen Recherchen im Internet sowie Erfahrungsberichten von Bekannten setzte ich die Pille kurzerhand ab, um zu sehen, ob sich die Migräne bessert.
Siehe da, ich konnte plötzlich einen Monat verbringen, in dem ich nur drei statt zehn Mal Migräne hatte; diese war noch dazu erträglich und brachte mich nicht mehr bei jeder Bewegung zum Weinen oder Erbrechen. Mit jedem Monat, den ich ohne Pille verbrachte, wurde die Migräne besser; ab und zu tritt sie noch auf, doch nur noch sehr selten so stark, dass ich mich ständig übergeben muss. Zwar bleibe ich dennoch lieber zuhause und schlafe, wenn ich sie kriege, doch es ist kein Vergleich zu Migräneanfällen mit Pille.
Seit ich vor nunmehr sechs Monaten die Pille absetzte, verhüte ich ausschließlich mit Kondomen. Richtig angewendet sind diese ausreichend sicher; zudem habe ich keinen Sex mit Menschen, die mir nicht vertraut sind.
Hormonelle Verhütungsmittel kommen für mich nicht mehr in Frage – Dinge wie die Kupferspirale bislang auch nicht, da sich irgendetwas in mir dagegen sträubt.
Über das Pille absetzen und die Entwicklung meiner Migräne berichte ich auch in einer eigenen Kategorie auf meinem Blog; wer mehr dazu lesen möchte, hier entlang.
Habt ihr Fragen oder wollt euch direkt mit Silja austauschen, besucht sie doch auf ihrem Blog oder schreibt ihr eine Facebook-Nachricht. Sie schreibt über ihr Leben, veröffentlicht seit einigen Monaten jeden Freitag ein Haarupdate, weil sie, wie immer mehr andere, auf Shampoo verzichtet, regelmäßig gibt es ein Pillenupdate, praktische Tipps und Erfahrungen werden von ihr verbloggt und sie vernetzt sich mit anderen Bloggern, unter anderem nun auch mit mir.
Liebe Silja,
ganz herzlichen Dank für deinen detaillierten, informativen und persönlichen Einblick in deine Erfahrungen mit der Pille und den Kondomen! Danke für deine Mühe und dass du auf meine Anfrage nach einem Erfahrungsbericht von dir positiv zugesagt hast und sogar ein Bild von deiner Pille gesponsort hast!
Ich wünsche dir für deine Haare das allerbeste (heimlich beneide ich dich schon etwas länger darum, aber noch schaffe ich die Übergangsphase nicht) und freue mich sehr, dass du meine Gastbloggerin bist!
Deine Julia
Es werden weitere Gastbeiträge zu diesem Thema folgen, ich freue mich riesig über weitere Erfahrungsberichte, meldet euch gerne bei mir per E-Mail, in den Kommentaren oder bei Facebook.
Liebe Grüße
eure Julia
Eine Liste der Verhütungsmittel findet ihr hier.
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